Radon

Was ist Radon?

Radon

Die Radonausgasung des Baugrundes, aber auch die Raumluftbelastung mit Radon in bereits erstellten Häusern, ist ein weiterer Aspekt der Bodenradioaktivität und somit auch der baubiologischen Bauplatzuntersuchung. Radon ist ein radioaktives Edelgas, das je nach geologischen Bedingungen unterschiedlich stark aus dem Boden austritt und sich in mangelhaft gegen den Untergrund abgedichteten Häusern ansammelt - weil es viel schwerer ist als Luft, vor allem im Keller und im Erdgeschoss. Es ist geruch- und farblos, also mit unseren Sinnen nicht wahrnehmbar.

Das Fichtelgebirge und der Oberpfälzer Wald ist aufgrund von Granitvorkommen und seiner Bodenstruktur überdurchschnittlich radonbelastet, so dass in vielen Häusern mit gasdurchlässigem Fundament (Altbauten, rissiges Betonfundament oder Biohäuser ohne Betonfundament) mit einem Radonproblem gerechnet werden muss.

Wie wirkt sich Radon auf den Menschen aus?

Nach Berechnungen von Strahlenschutzexperten gehen rund 10% aller Lungenkrebsfälle auf die Radonbelastung von Innenräumen zurück. Dabei spielt das Radongas selbst nur eine untergeordnete Rolle, weil es zum größten Teil sofort wieder ausgeatmet wird. Das Problem geht von den in der Lunge verbleibenden, nicht gasförmigen Zerfallsprodukten des Radons aus, die ihrerseits wieder radioaktiv sind. Weitere Auswirkungen - z.B. auf die Blutbildung und das Knochenmark - sind wegen der Blutlöslichkeit des Radons zu vermuten.

Empfehlung:

In Verdachtsfällen sollte, besonders in bekannten Problemregionen, die Radonkonzentration der Innenluft mit einer, in mehrwöchigem Abstand mehrmals wiederholten, Kurzzeitmessung oder mit einer Langzeitmessung über etwa 3 Monate hin bestimmt werden (die Radonausgasung aus dem Boden kann zeitlich stark schwanken).

Aufwendiger ist es dagegen, die Radonausgasung aus dem Baugrund zu untersuchen. Bereits vor der Planung eines Bauvorhabens ist es, aus gesundheitlicher Sicht, empfehlenswert, die Radonbelastung festzustellen. Beim Neubau sollte deswegen auf einen Keller verzichtet und dafür ein Nebengebäude errichtet werden.

Radonbelastung in Deutschland