Asbest

Was ist Asbest?

Asbest

Asbest wird als natürliches Erdgestein gewonnen und seit mindestens 2000 Jahren für vielfältige Zwecke verwendet. Der Begriff "Asbest" stammt aus dem Griechischen und bedeutet unauslöschlich, unvergänglich.
Asbest vereinigt in sich einzigartige Kombinationen begehrter technischer Eigenschaften: chemische Beständigkeit, Unbrennbarkeit, Isoliervermögen, Verspinnbarkeit, Verrottungsfestigkeit, mechanische Festigkeit sowie gute Einbindungsfähigkeit in anorganische und organische Bindemittel.
Asbest wurde in mehr als 3000 Produkten verarbeitet. Praktisch alle Anwendungen lassen sich den zwei Bereichen Verstärkung (Kunststoffe und mineralische Produkte) sowie Dämmung (Brandschutz, Schallschutz, Hitze- und Feuchtigkeitsschutz) zuordnen.

Wie wirkt Asbest auf den Menschen?

Beim Menschen wirkt Asbest eindeutig krebserzeugend: Einstufung K1.
Gesundheitsschädigend wirkt Asbest in erster Linie durch Einatmen der Asbestfasern. Die kritische Größe dieser Fasern ist ausschlaggebend für die eindeutig krebserzeugende Wirkung von Asbest. Die Inhalation von Asbest-Feinstaub kann einen fibrogenen Effekt (Entstehung von Narbengewebe; Entstehung von Asbestose) oder einen krebserzeugenden Effekt haben. Die Zeit zwischen dem krankmachenden Ereignis (Einatmen von Asbeststaub) und dem Krankheitseintritt liegt bei asbestfaserbedingten Tumoren zwischen 10 und 60 Jahren. Folgende Krankheitsbilder sind bekannt: Staublunge durch Asbeststaub (Asbestose), unheilbarer und innerhalb kurzer Zeit zum Tode führender Tumor des Brust- und Bauchfells (Mestheliom), Lungenkrebs (Bronchialkarzinom).

Wie gefährlich ist Asbest?

Von Asbestprodukten können durch Alterung, Erschütterungen, thermische Wechselbeanspruchung, Luftbewegung oder Beschädigungen in erheblichem Umfang Asbestfasern in atembarer Form freigesetzt werden, die beim Menschen zu Krebserkrankungen führen können.
Nach ihrem Gefährdungspotential werden die verschiedenen Asbestprodukte in zwei Gruppen eingeteilt: schwachgebundene (Rohdichte unter 1 kg/dm³) und festgebundene Asbestprodukte (Rohdichte über 1 kg/dm³).
Da im Falle schwachgebundener Asbestprodukte die Gefahr der Faserfreisetzung besonders groß ist und damit eine konkrete Gesundheitsgefahr für die Nutzer von Gebäuden vorliegen kann, müssen Gefährdungspotential und Sanierungsdringlichkeit schwachgebundener Asbestprodukte von einem Sachverständigen unter Zugrundelegung der Asbestrichtlinien ermittelt werden.
Sanierung, Entsorgung:
Die sachverständige Beurteilung auf der Grundlage der Asbestrichtlinie legt die Dringlichkeit einer Sanierung fest. Asbestsanierungen dürfen nur von qualifizierten Fachfirmen (Nachweis der Sachkunde, Geräteausstattung) durchgeführt werden. Einzelheiten enthalten die einschlägigen Regelwerke, insbesondere Die TRGS 519.
Die Entsorgung asbesthaltiger Abfälle erfolgt nach den Bundes-, Landes und kommunalen Vorschriften.
Wo wurde Asbest verwendet?
Wegen seiner vielseitigen Eigenschaften wurde Asbest eingesetzt z. B. für Hitzeschutzkleidung, Brandschutzplatten, Spritzmassen, Anstriche, Fußbodenbeläge, Dichtungen, Bremsbeläge, Kupplungsbeläge, Asbestzementprodukte (Platten, Rohre, Wellplatten, Pflanzgefäße, Lüftungsleitungen), Klebstoffe, Dichtungsmassen und Kitte.

Wie kann Asbest gemessen und analysiert werden?

Normalerweise werden Asbestmessungen erst nach einer Asbestsanierung zur Erfolgskontrolle durchgeführt. Die Messungen erfolgen mit Messgeräten, die über einen Zeitraum von circa 8 Stunden die Raumluft auf einem goldbedampften Kernporenfilter aus Polycarbonat absaugen. Die Partikel in diesem Luftstrom werden auf dem Filter abgeschieden und können dann im Labor ausgewertet werden. Die Asbestmessungen werden gemäß VDI-Richtlinie 3492, Blatt 2 durchgeführt.
Die Analyse erfolgt in einem Labor. Die Filter von Asbestmessungen werden gemäß VDI 3492,Blatt 2 im Rasterelektronenmikroskop (REM) mit gekoppelter energiedispersiver Röntgenmikroanalyse (EDXA) zur Faseridentifizierung analysiert. Dort werden nach einem definierten Verfahren die Fasern auf einem kleinen Teil des Filters ausgezählt. Jede einzelne gefundene Faser wird mit der EDXA auf Asbest überprüft. Die gezählte Anzahl der Asbestfasern auf dem analysierten Teilstück des Filters wird auf das gesamte Luftvolumen hochgerechnet. Das Ergebnis muss nach der Sanierung bei weniger als 500 Asbestfasern (Messwert) pro Kubikmeter Raumluft liegen.

Wie kann Asbest saniert werden?

vorläufige Maßnahmen sind:

  • Keine Arbeiten am oder in unmittelbarer Nähe des Asbestproduktes, Vermeidung von Erschütterungen und Luftbewegungen.
  • Änderung der Raumnutzung (Reduzierung der Nutzungsdauer)
  • Nutzungsaussetzung
  • Regelmäßige Reinigung der betroffenen Räume
  • Außerbetriebnahmen von Raumlufttechnischen Anlagen
  • Ausgrenzung oder Beschichtung des Asbestproduktes

Sanierungsmöglichkeiten durch:

  • Entfernen
  • Beschichten
  • Räumliche Trennung