Elektrosmog

Was versteht man unter "Elektrosmog"?

In unserer natürlichen Umwelt finden wir neben Luft, Wasser und Erde magnetische und elektrische Felder.

Die Feldstärken sind verhältnismäßig niedrig und nur schwer messbar. Lebenswichtige Funktionen in unserem Körper, wie die Steuerung des Herzschlags, die Nervenreizung und sogar bestimmte Vorgänge in den menschlichen Zellen werden durch elektrische Impulse gesteuert.

Seit etwa 50 Jahren erleben wir, dass dieses natürliche Strahlungsfeld immer stärker durch Hochspannungsleitungen, Satelliten, Radaranlagen, Rundfunk-, Fernseh- und Richtfunksender beeinflusst wird.

In jedem modernen Haushalt gibt es: Radio, Fernseher, Mikrowellenherd, Computer, Radiowecker, Mobiltelefon, schurlos Telefon, WLAN, Babyphon und elektrische Heizdecken. Alle diese elektrischen Geräte erzeugen eigene Strahlungsfelder, die das natürliche Feld überlagern.

"Elektrosmog" ist die Bezeichnung für das Durcheinander all dieser Felder.

  1. Elektrische Wechselfelder (Niederfrequenz)
    Ursache: Wechselspannung in Kabeln, Installationen, Geräten, Wänden, Böden, Betten, Freileitungen, ...
  2. Magnetische Wechselfelder (Niederfrequenz)
    Ursache: Wechselstrom in Installationen, Geräten, Trafos, Motoren, Frei- und Erdleitungen, Eisenbahn, ...
  3. Elektromagnetische Wellen (Hochfrequenz)
    Ursache: Sender wie Rundfunk, TV, Mobilfunk, Datenfunk, Schnurlose DECT-Telefone, WLAN, Radar, Militär, Geräte, Bluetooth, ...
  4. Elektrische Gleichfelder (Elektrostatik)
    Ursache: Synthetikteppiche, -gardinen, Kunststofftapeten, Lacke, Stoffe, Beschichtungen, Bildschirme, Kuscheltiere, ...

Wie wirkt "Elektrosmog" auf den Menschen?

Elektrosmog

Auch wenn die krankmachenden Wirkungen größtenteils nicht abschließend wissenschaftlich erforscht sind, können durch Elektrosmog bzw. Elektrostress nach Meinung von Experten unter anderem folgende Wirkungen auftreten: Schlafstörungen, Kopfschmerzen, Gereiztheit, Allergien, Neurodermitis und generelle Befindlichkeitsstörungen sowie eine Schwächung des Immunsystems (z. B. gegen Krebs).

Im Zusammenhang mit chemischen Belastungen, wie Schwermetallen, Pestiziden usw., sind Synergieeffekte nicht auszuschließen.Starke hochfrequente Felder führen zu thermischen Effekten, wie z.B. beim Erhitzen mit der Mikrowelle. Andere (athermische) Wirkungen kann man bei relativ geringen elektromagnetischen Feldern nachweisen. Dazu gehören z.B. Herzkammerflimmern oder Nervenstimulationen. Strukturen der Zellmembran können sich ändern und den Stoffaustausch in den Körperzellen stören.

Durch Hormonstörungen im Zusammenhang mit der Zirbeldrüse wird evtl. in den Schlaf- Wachrhythmus des Menschen eingegriffen. Schwedische Forscher haben einen Zusammenhang zwischen der Nähe zu Hochspannungsleitungen und Leukämie ermittelt.

Bei dem Einsatz in der medizinischen Therapie besteht auch die Möglichkeit einer positiven Wirkung von Feldern für den Organismus. Letztendlich geht es immer um die Dosis, der man ausgesetzt ist, denn die Dosis macht das Gift. Ganz sicher wurde diese für den "zivilisiert" lebenden Menschen in den letzten Jahrzehnten vervielfacht.

Wie kann man "Elektrosmog" messen?

Grundsätzlich sollte man wissen, das qualitative Messungen nur von Spezialisten durchgeführt werden können. Dies gilt insbesondere, wenn es um Schwingungen geht, die außerhalb unseres "Haushaltsstroms" von 50 Hertz liegen. Zur Optimierung des Schlafplatzes werden normalerweise Übersichtsmessungen durchgeführt. Bei Auffälligkeiten können auch Langzeitmessungen durchgeführt werden. Es muss allerdings darauf geachtet werden, dass die maximalen (gekrümmten) Feldlinien des magnetischen Wechselfeldes erfasst werden.

Wie wird "Elektrosmog" beurteilt?

In Deutschland gelten zur Zeit Normen und Regeln, die auch im internationalen Vergleich den Ansprüchen auf einen ausreichenden gesundheitlichen Schutz für empfindliche Personen nicht gerecht werden. Im privaten Wohn- und Schlafbereich sollten die baubiologischen Richtwerte nach dem Standard der baubiologischen Messtechnik SBM-2008 eingehalten werden. Werte von 1-5 V/m erdbezogen, bzw. 0,-1,5 V/m potientalfrei für das elektrische Wechselfeld und 20-100 nT für das magnetische Wechselfeld sollten nicht überschritten werden!

Wie kann man "Elektrosmog" aus dem Weg gehen?

Halten sie Abstand! Vorrangig ist zu empfehlen:

  • Der Abstand zu Hochspannungsleitungen, Trafohäusern und Sendemasten sollte mindestens 20 Meter, wenn möglich mehr als 100 m betragen. Achtung: Auch Erdungsleitungen können zu starken Feldern führen.

  • Bei Neubauten können niederfrequente Felder, z. B. verursacht durch Stromleitungen, oder hochfrequente Felder, z. B. verursacht durch Mobilfunk, mit Abschirmmaterialien über Dach- und Fassadenflächen reduziert werden.

  • Sendemasten gehören nicht auf Privathäuser und schon gar nicht auf Kindergärten und Schulen.

  • Im Schlafzimmer sollte der Abstand zu Radiowecker, Nachttischlampe und ähnlichen Geräten mindestens 1,5 Meter betragen.

  • Verzichten Sie auf elektrische Fußbodenheizungen, Heizkissen und Babyphon! - Achten Sie beim Kauf von Elektrogeräten auf Schukostecker und auf geerdete Leitungen!

  • Eine optimale Lösung bietet die Freischaltung von ganzen Wohnbereichen, wie z.B. des Schlafzimmers während der Nachtzeit. Alle Leitungen werden vom elektrischen Strom getrennt.
  • Achten Sie auf eine "sicherheitsgeprüfte" und technisch immer einwandfreie Mikrowelle.

  • Verzichten Sie möglichst auf die hochfrequente Belastung durch Funktelefone nach DECT-Norm und Handys; bei Nutzung im PKW - Freisprecheinrichtung benutzen; Computer-Bildschirme sollten nach Norm "TCO 03" geprüft sein.